Neuigkeiten auf dem Immobilienmarkt

Was die Corona-Krise für den Immobilienmarkt bedeutet

Die Corona-Pandemie hat so gut wie alle Anlageklassen auf Talfahrt geschickt.


Auch die Immobilienwirtschaft bleibt davon nicht verschont. Viele der börsennotierten Immobilienunternehmen haben schon jetzt mit den Folgen der Krise zu kämpfen.

In der Regel reagieren Immobilien nur verzögert auf konjunkturelle Schwankungen. Befinden sie sich jedoch im Bestand von börsennotierten Aktiengesellschaften, wird ihr Wert täglich neu bestimmt. Vieles hängt nun davon ab, wie der weitere Pandemieverlauf sein wird. Laut einer Umfrage des ifo Instituts Mitte März 2020 leiden bereits über 56 Prozent der deutschen Unternehmen unter den Folgen der Corona-Pandemie. Eine Rezession ist in diesem Jahr nicht mehr zu vermeiden. Es lässt sich jedoch nur schwer einschätzen, wie stark diese ausfallen wird.

Diese Auswirkungen hat Corona auf die Immobilienpreise

Die Corona-Epidemie hat sich zu einer globalen Wirtschaftskrise entwickelt, welche auch vor dem Immobilienmarkt nicht Halt macht. Sinkende Hypothekenzinsen sollten den Immobilienhandel in der Theorie beleben, doch die wirtschaftliche Ungewissheit lässt Immobilienkäufer zögern.

Die Corona-Krise zieht ihre Kreise

Die Corona-Krise hat in Deutschland signifikanten Einfluss auf die Wirtschaft, davon nicht unbescholten ist der Immobilienmarkt. Investoren an der Börse sind im Krisenmodus angekommen, sogar die sogenannten Safe-Haven-Assets wie Gold erfuhren wider aller Regeln der Finanzmärkte zeitweise heftige Preisstürze.

Schon während der Anfänge der Corona-Epidemie war eine steigende Verunsicherung der Anleger spürbar. Anfang Februar orientierten sich die Investoren, wie meistens bei bevorstehenden Krisen, Richtung Staatsanleihen. Die steigende Popularität der Bundesanleihen führte zu starken Renditeeinbrüchen bei Staatsbonds, wodurch die Hypothekenzinsen ebenfalls indirekt beeinflusst wurden: Die Zinsen für Hypotheken rutschten nach unten. Somit bleibt auch der Immobilienmarkt von der aktuellen Krise nicht unbehelligt.

Negative Darlehenszinsen sind wahrscheinlich

Der akute Ausnahmezustand in Deutschland beeinflusst Immobilienkäufe und Bauprojekte insofern, dass sie aktuell durch besonders günstige Darlehen finanziert werden können. Experten prognostizieren, dass sogar negative Bauzinsen relevant werden könnten, wodurch Kreditnehmer das Darlehen nicht einmal in voller Höhe zurückzahlen müssten.

Mirjam Mohr von Interhyp kommentiert die Situation in einem Interview mit der Süddeutschen Zeitung wie folgt: „Die Verunsicherung durch das Coronavirus hat zu einem Allzeittief bei Bauzinsen geführt.“ Kreditnehmer können demnach bei einem Immobilienkredit mit zehnjährigen Zinsbindungen mit Zinsen in Höhe von 0,4 bis 0,6 Prozent pro Jahr rechnen. Laut Interhyp eine Verbesserung um 0,1 Prozentpunkte seit dem letzten Monat.

Das Ende des Immobilienbooms?

Doch günstige Darlehensverträge und die damit verbundenen günstigen Immobilienanschaffungen, werden aktuell für eine Vielzahl potenzieller Käufer nicht von größter Relevanz sein. Durch die Unsicherheit der Corona-Krise, deren Ausgang nicht präzise vorherzusagen ist, schrecken zumindest viele Privatleute vor einem finanziell stark belastenden Immobilienkauf vorerst zurück.

„Seit einigen Wochen ist ein Rückgang der Kundenanfragen zu beobachten“, erklärt Baufinanzierungsvermittler Ditmar Rompf im Gespräch mit der Süddeutschen Zeitung.

Für den Immobilienmarkt könnte die aktuelle Krise somit eine Kehrtwende einleiten, das heißt der Immobilienboom könnte vorerst beendet sein. Denn historisch betrachtet hätten alle Immobilienzyklen mit einer wirtschaftlichen Rezession ihren Abschluss gefunden, erläutert Stefan Mitropoulos, Ökonom bei Helaba, gegenüber der Süddeutschen Zeitung. Mitropoulos schildert: „Wer wirtschaftlich schwierige Zeiten erwartet, verschuldet sich nicht mit Hunderttausenden Euro.“

Dementsprechend ist zu erwarten, dass einige potenzielle Käufer vorerst keine Darlehensverpflichtungen eingehen werden, wodurch sich im Umkehrschluss der Verkauf von Immobilien schwieriger gestalten wird. Dies hätte mindestens einen verlangsamten Anstieg der Immobilienpreise zur Folge.

  3. April 2019
  Kategorie: Vermarktung